Sony A 6000
Verfasst: 21.06.2017, 16:50
Hallo in die Runde,
da ich mir vor kurzem eine neue Tageslicht-Kamera zugelegt habe, möchte ich hier einen kurzen Erfahrungsbericht posten. Mit der Systemkamera Sony A6000 verabschiedete ich mich vorerst von der DSLR - meine 600D wurde mir einfach zu klobig und schwer, vor allem mit dem Superzoom 24 -200 welches ich immer drauf habe.
Die Sony ist dagegen weniger als halb so groß und auch nicht mal halb so schwer, macht aber eigentlich (fast) genau so gute Bilder. In manchen Bereichen ist sie der Canon sogar deutlich überlegen. Die Bildqualität ist selbstverstänbdlich abhängig vom verwendeten Obektiv. Ich benutze auch hier ein Universal-Zoom, das Sony SEL 18200 von 18mm bis 200mm. Ein Universalzoom ist immer ein Kompromiss. Im Vergleich zum Canon Universalzoom (etwa gleiche Preisklasse) schneidet es etwas schlechter ab, was die Farbsäume angeht. Schärfe und Bildverzeichnung sind hingegen auf ähnlich gutem Niveau. Hier mal ein Beispiel einer "Makro-Teleaufnahme" mit dem Teil:
Die Stärken spielt die Sony aus, sobald die Lichtverhältnisse schlecht werden. Abgesehen von den irrwitzigen ISO Werten bis zu 25.000, mit denen man jede Nachtszene taghell bekommt, hat die Kamera grundsätzlich ein extrem niedriges Rauschen, auch bei längeren Verschlusszeiten. Bis ISO 3200 ist das Rauschen kaum sichtbar, danach nimmt es hingegen langsam zu.
Ein schönes Gimmik ist die eingebaute Motivautomatik für "Handgeführte Nachtaufnahme". In diesem Modus nimmt die Kamera beim Auslösen 6 Bilder hintereinander auf und stackt sie intern zu einem neuen Gesamtbild. Das erhöht die Detailschärfe und minimiert das Rauschen. Man kann damit in einem sehr dunklen Raum von Hand Aufnahmen machen, die aussehen wie bei Licht. Macht Spaß.
Das schrie also geradezu nach einem "Astro-Test", den ich gestern Nacht mal eben spontan durchführte. Kurzerhand sattelte ich die Kamera auf ein Stativ, richtete sie irgendwo in den Himmel und knipste 12 Bilder mit Blende 4,5 und etwa 70mm Brennweite. Zuvor fokussierte ich mit dem Sucher manuell auf einen hellen Stern, was mit der Vergrößerungsfunktion im Sucher ganz gut klappt.
Das folgende Bild ist ohne Nachführung und beinhaltet 12 Einzelbilder à 15 Sek., also etwa 3 Minuten Gesamtbelichtungszeit bei ISO 1200. Bildformat war noch JPG und auch sonst habe ich nichts vorher für Astro optimiert. Die Bildeinstellungen waren noch die gleichen wie für Tageslicht. Flas, BIas, Darks? Hahaha... nada!
Wie es der Zufall wollte erwischte ich den Nordamerikanebel mittg im Bild. Mit dem Auge war davon natürlich nix zu sehen und ganz dunkel war es sowieso nicht. Um so beeindruckender bin ich vom anschließenden Stack (mit PI) und einer 10minütigen Bildbearbeitung bestehend aus Strecken, Gradienten entfernen, Farben feintunen, verkleinern - fertig.
Das ist natürlich noch keine vorzeigbare High-End Astroaufnahme, aber für so aus der hohlen Hand finde ich das schon klasse.
Hier ein Einzelrohbild dazu:
Fazit: Die Kamera hat garantiert Potential als Astro-Kamera für kleines Equipment. Für Tageslichtfotografie ist sie ebenfalls bestens geeignet. Bis jetzt habe ich nur einen wirklichen Negativpunkt gefunden: Die Akkulaufzeit ist recht kurz. Man muss also mindestens einen Ersatzakku, besser zwei dabei haben, wenn man einen Tag lang auf Fotopirsch geht. Der Akku meiner Canon hielt dagegen mehrere Wochen durch.
da ich mir vor kurzem eine neue Tageslicht-Kamera zugelegt habe, möchte ich hier einen kurzen Erfahrungsbericht posten. Mit der Systemkamera Sony A6000 verabschiedete ich mich vorerst von der DSLR - meine 600D wurde mir einfach zu klobig und schwer, vor allem mit dem Superzoom 24 -200 welches ich immer drauf habe.
Die Sony ist dagegen weniger als halb so groß und auch nicht mal halb so schwer, macht aber eigentlich (fast) genau so gute Bilder. In manchen Bereichen ist sie der Canon sogar deutlich überlegen. Die Bildqualität ist selbstverstänbdlich abhängig vom verwendeten Obektiv. Ich benutze auch hier ein Universal-Zoom, das Sony SEL 18200 von 18mm bis 200mm. Ein Universalzoom ist immer ein Kompromiss. Im Vergleich zum Canon Universalzoom (etwa gleiche Preisklasse) schneidet es etwas schlechter ab, was die Farbsäume angeht. Schärfe und Bildverzeichnung sind hingegen auf ähnlich gutem Niveau. Hier mal ein Beispiel einer "Makro-Teleaufnahme" mit dem Teil:
Die Stärken spielt die Sony aus, sobald die Lichtverhältnisse schlecht werden. Abgesehen von den irrwitzigen ISO Werten bis zu 25.000, mit denen man jede Nachtszene taghell bekommt, hat die Kamera grundsätzlich ein extrem niedriges Rauschen, auch bei längeren Verschlusszeiten. Bis ISO 3200 ist das Rauschen kaum sichtbar, danach nimmt es hingegen langsam zu.
Ein schönes Gimmik ist die eingebaute Motivautomatik für "Handgeführte Nachtaufnahme". In diesem Modus nimmt die Kamera beim Auslösen 6 Bilder hintereinander auf und stackt sie intern zu einem neuen Gesamtbild. Das erhöht die Detailschärfe und minimiert das Rauschen. Man kann damit in einem sehr dunklen Raum von Hand Aufnahmen machen, die aussehen wie bei Licht. Macht Spaß.
Das schrie also geradezu nach einem "Astro-Test", den ich gestern Nacht mal eben spontan durchführte. Kurzerhand sattelte ich die Kamera auf ein Stativ, richtete sie irgendwo in den Himmel und knipste 12 Bilder mit Blende 4,5 und etwa 70mm Brennweite. Zuvor fokussierte ich mit dem Sucher manuell auf einen hellen Stern, was mit der Vergrößerungsfunktion im Sucher ganz gut klappt.
Das folgende Bild ist ohne Nachführung und beinhaltet 12 Einzelbilder à 15 Sek., also etwa 3 Minuten Gesamtbelichtungszeit bei ISO 1200. Bildformat war noch JPG und auch sonst habe ich nichts vorher für Astro optimiert. Die Bildeinstellungen waren noch die gleichen wie für Tageslicht. Flas, BIas, Darks? Hahaha... nada!
Wie es der Zufall wollte erwischte ich den Nordamerikanebel mittg im Bild. Mit dem Auge war davon natürlich nix zu sehen und ganz dunkel war es sowieso nicht. Um so beeindruckender bin ich vom anschließenden Stack (mit PI) und einer 10minütigen Bildbearbeitung bestehend aus Strecken, Gradienten entfernen, Farben feintunen, verkleinern - fertig.
Das ist natürlich noch keine vorzeigbare High-End Astroaufnahme, aber für so aus der hohlen Hand finde ich das schon klasse.
Hier ein Einzelrohbild dazu:
Fazit: Die Kamera hat garantiert Potential als Astro-Kamera für kleines Equipment. Für Tageslichtfotografie ist sie ebenfalls bestens geeignet. Bis jetzt habe ich nur einen wirklichen Negativpunkt gefunden: Die Akkulaufzeit ist recht kurz. Man muss also mindestens einen Ersatzakku, besser zwei dabei haben, wenn man einen Tag lang auf Fotopirsch geht. Der Akku meiner Canon hielt dagegen mehrere Wochen durch.