NGC660 mit kleinen Hindernissen
Verfasst: 26.03.2019, 08:40
Hey Sternfreunde,
Anbei mal ein Foto meines Kumpels Hubert. Ende letzten Jahres fragte mich Hubert mal beiläufig, was er denn fotografieren könnte, wenn möglich mit dem 140er TEC. Schnell war klar, dass die 660er ein tolles Motiv wäre, allerdings zeigten sehr viele Fotos im Netz meist einen schön durchgezeichneten Kernbereich, dazu aber leider einen stark verrauschten Polarring. Nun gut, dem kann man mit einem gewissen mehr an Belichtungszeit entgegenwirken, also mal mit der ATIK383 losbelichtet und nach ca. 7h Luminanz mussten wir feststellen (ich war für die Bildbearbeitung zuständig) dass alles noch ein wenig flau erschien, vor allem der Polarring zeigte nur ein gröberes Rauschen, aber als Ausgleich dafür fast keine Details. Nun gut…. nachgelegt und nach 15 Stunden Luminanz ein erneuter Versuch mit der Erkenntnis…. immer noch zu wenig, aber schon eine sehr gute Schärfe im Zentralbereich.
Zwischenzeitlich machte Hubert auch RGB´s und nach deren Bearbeitung waren 2 Sachen enttäuschend. Zum einen war der Ring immer noch „sehr körnig“ und zum anderen war er farblich auf einer leicht lila angehauchten Seite. Nun suchten wir mal im Netz nach Aufnahmen mit größeren Geräten und wurde beim Chart32 fündig (http://chart32.de/component/k2/galaxies ... -in-pisces). Da sieht man schön, wie viele H-Alpha Gebiete sich im Ring tummeln, also…. rein bläulich kann der gar nicht sein, aber dafür wissen wir jetzt, wir müssen unsere Taktik ein klein wenig ändern.
Also haute sich Hubert nochmals rein und fertigte (inzwischen mit einer ATIK460) nochmals rd. 10 Stunden Luminanz und als Fleißaufgabe 8 Stunden H-Alpha.
Leider waren die zusätzlichen Luminanzdaten auf Grund der Wetterlage nicht mehr so toll (schlechteres Seeing), aber für eine Hervorhebung des Ringes reichten sie dann doch. Und als wäre das noch nicht genug, so mussten wir feststellen, dass die Wahl eines 3,5nm H-Alpha Filters auch nicht sehr glücklich war, aber…. man lernt ja aus solchen Sachen. Das Foto wurde auch AdW in astronomie.de und dort steht auch die Berechnung der Verschiebung der H-Alpha Linie mit zunehmender Entfernung.
Somit waren rd. 20 Nächte notwendig, um diese Galaxie zu seiner Zufriedenheit abbilden zu können.
Daten:
140mm TEC mit Flattener auf HP1000 (geguidet)
ATIK383 und ATIK460
rd. 24h Luminanz
rd. 10h RGB (zusammen)
8h H-Alpha (3,5nm)
liebe Grüße aus Tirol
Hubert und Tom
Anbei mal ein Foto meines Kumpels Hubert. Ende letzten Jahres fragte mich Hubert mal beiläufig, was er denn fotografieren könnte, wenn möglich mit dem 140er TEC. Schnell war klar, dass die 660er ein tolles Motiv wäre, allerdings zeigten sehr viele Fotos im Netz meist einen schön durchgezeichneten Kernbereich, dazu aber leider einen stark verrauschten Polarring. Nun gut, dem kann man mit einem gewissen mehr an Belichtungszeit entgegenwirken, also mal mit der ATIK383 losbelichtet und nach ca. 7h Luminanz mussten wir feststellen (ich war für die Bildbearbeitung zuständig) dass alles noch ein wenig flau erschien, vor allem der Polarring zeigte nur ein gröberes Rauschen, aber als Ausgleich dafür fast keine Details. Nun gut…. nachgelegt und nach 15 Stunden Luminanz ein erneuter Versuch mit der Erkenntnis…. immer noch zu wenig, aber schon eine sehr gute Schärfe im Zentralbereich.
Zwischenzeitlich machte Hubert auch RGB´s und nach deren Bearbeitung waren 2 Sachen enttäuschend. Zum einen war der Ring immer noch „sehr körnig“ und zum anderen war er farblich auf einer leicht lila angehauchten Seite. Nun suchten wir mal im Netz nach Aufnahmen mit größeren Geräten und wurde beim Chart32 fündig (http://chart32.de/component/k2/galaxies ... -in-pisces). Da sieht man schön, wie viele H-Alpha Gebiete sich im Ring tummeln, also…. rein bläulich kann der gar nicht sein, aber dafür wissen wir jetzt, wir müssen unsere Taktik ein klein wenig ändern.
Also haute sich Hubert nochmals rein und fertigte (inzwischen mit einer ATIK460) nochmals rd. 10 Stunden Luminanz und als Fleißaufgabe 8 Stunden H-Alpha.
Leider waren die zusätzlichen Luminanzdaten auf Grund der Wetterlage nicht mehr so toll (schlechteres Seeing), aber für eine Hervorhebung des Ringes reichten sie dann doch. Und als wäre das noch nicht genug, so mussten wir feststellen, dass die Wahl eines 3,5nm H-Alpha Filters auch nicht sehr glücklich war, aber…. man lernt ja aus solchen Sachen. Das Foto wurde auch AdW in astronomie.de und dort steht auch die Berechnung der Verschiebung der H-Alpha Linie mit zunehmender Entfernung.
Somit waren rd. 20 Nächte notwendig, um diese Galaxie zu seiner Zufriedenheit abbilden zu können.
Daten:
140mm TEC mit Flattener auf HP1000 (geguidet)
ATIK383 und ATIK460
rd. 24h Luminanz
rd. 10h RGB (zusammen)
8h H-Alpha (3,5nm)
liebe Grüße aus Tirol
Hubert und Tom