der Frust mit dem Astrowetter hat mich bei einer der letzten klaren Nächte doch wieder mal nach draußen getrieben. Ziel war es, den Spaghetti-Nebel Sh2-240 abzulichten. Davon wurden ja schon sehr schöne Bilder hier gezeigt. Aber es ist für einen Stadtastronomen wegen der geringen Flächenhelligkeit schon ein grenzwertiges Objekt.
Die Randbedingungen waren alles andere als förderlich. Aus der Stadt heraus bei 85% Mond kam mein TS-APO72 mit dem L-Enhance-Filter zum Einsatz. Wegen der Ausdehnung des Nebels wäre mein Samyang 135mm-Objektiv sicher sinnvoller gewesen, aber da war die selbstgebaute Motorfokussierung defekt. Bei der Aufnahme (ASI1600 MCC, 240s G=150) war selbst in den stark gestreckten Rohbildern nichts vom Nebel zu sehen. Ich hab dann dennoch 64 Bilder mit einer Gesamtbelichtungszeit von 4:16 h aufgenommen, um zu sehen, was sich da noch herausholen lässt. In dem ungestreckten DSS-Summenbild war auch eine keine Spur des Nebels zu sehen.
Der Einsatz aller mir zur Verfügung stehenden Werkzeuge (DSS, Affinity-Photo, Astro-Flat Pro, Topaz-Denoise, Hasta la Vista Green) hat dann die Nebelstruktur zum Vorschein kommen lassen.
Das ist natürlich alles andere als perfekt, da das Rohmaterial bei ungünstigen Bedingungen erstellt wurde und bei der Bildbearbeitung extrem an allen Parametern gedreht wurde. Daher bitte ich um Nachsicht bei der kritischen Beurteilung.
Für mich war es jedenfalls schon interessant, was sich doch aus dem Bild herausholen ließ.
Sollte das Wetter bei einer mondlosen Nacht mal wieder gnädig sein, dann werde ich es noch einmal mit dem Samyang-Objektiv probieren. Ob ich mir den deutlich schmalbandigeren Antlia ALP T2 Dualband-Filter zulegen werde, überlege ich mir noch.
Gruß und CS
Christian
