ich konnte kürzlich den Antlia Alp-T-Dualband-Filter gebraucht erwerben. Die deutlich schmaleren Halbwertsbreiten sollten gegenüber dem L-Enhance für den Stadthimmel deutliche Vorteile bringen.
Ein "quick and dirty" Test mit dem Astromedia Spektrometer, bei dem die Absolutkalibrierung sicher nicht genau ist, zeigt die unterschiedlichen Bandbreiten deutlich.
Als erstes Objekt habe ich den nicht sehr hellen Nebel Sh2-129 ausgewählt, um eventuell auch Outters4 sichtbar zu machen.
Holger hat ja im Juni schon ein erfolgreiches Bild dazu gezeigt (https://www.astronomicum.de/forum/25/2630).
Aufnahmedaten:
Teleskop: APO TSAPO72 f=317 mm, Antlia Alt-P-Filter und ASI1600MCC
Montierung: iOptron HEM27
Autoguiding: OAG mit ASI120MM und PHD, Nachführungsfehler 0.65 arcsec
Aufnahmen: jeweils 57x 240s, Gain=150, T=-15 °C
Hintergrund: SQM=19.2
Bildbearbeitung: DSS, Affinity Photo, StarNet++, Topaz Denoise, AstroFlat Pro
Bei der Bildbearbeitung musste ich schon an die Grenzen gehen, um Outters4 zumindest ein bisschen sichtbar zu machen. Die H-Alpha-Gebiete kommen deutlich besser zur Geltung, als bei einer Aufnahme mit dem L-Enhance-Filter, die ich vor einem Jahr gemacht aber hier nicht gezeigt habe.
Ich hatte erwartet, dass bei OIII doch mehr zu sehen sein sollte. Ich vermute, dass meine ASI1600MCC da nicht die ideale Kamera ist. Die OIII-Linie liegt genau im Überschneidungsbereich von Grün und Blau, wo die Farbfilter doch steile Flanken haben.
Dadurch wird die Linie doch stark in den beiden Kanälen gedämpft. Bei der ASI2600 von Holger liegt die OIII-Linie nahezu ungedämpft im Grünkanal (95%) und hat noch einen respektablen Anteil im Blaukanal (45%).
Sicher ist Outters4 eine harte Nuss gerade für die Stadtastronomie. Bei helleren OIII-Gebieten werden sich sicher auch mit der ASI1600MCC die Vorteile des Antlia Alt-P zeigen.
Gruß und CS
Christian
