nach langer Zeit ergab sich endlich einmal die Gelegenheit, einen weiteren heiligen Gral der Astrofotografie anzugehen. Die Voraussage für einen Transit der ISS vor der Sonne, die perfekte Nähe der Transitlinie und das Wetter haben gestern optimal zusammengepasst.
Wegen des niedrigen Sonnenstands und der Bäume bei mir musste ich ein paar Kilometer Richtung Stadtrand fahren und hab dort alles aufgebaut (900 mm Newton mit Sonnenfilter).
Der Weg zur Aufnahme war mal wieder mit Fehlern und Softwareproblemen gepflastert. Beim ersten Anfahren in Richtung Sonne hab ich mich sehr gewundert. Aber wenn man bei der Aufstellung Nord und Süd verwechselt ist das kein Wunder. Sharpcap hat dann auch wieder gezickt und wollte keine Frames von der Kamera runterladen. Das Zeitfenster wurde immer enger. Anhand der Sonnenflecken war ich mir sicher, Fokus und Belichtung richtig eingestellt zu haben. Zufällig flog noch ein Flugzeug vor der Sonne vorbei, aber für den Start einer Aufnahme war das zu kurz. Rechtzeitig vor dem errechneten Transit konnte ich dann die Aufnahme mit etwa 20 f/s und 0.12 ms Belichtungszeit starten. Eigenartigerweise minimiert SharpCap das Fenster beim Videostart, was einen natürlich verunsichert.
Eine erste Inspektion des Videos war enttäuschend. Es war nichts zu sehen. Erst die Bearbeitung der 50 relevanten Aufnahmen im SER-Viewer hat dann doch die ISS zum Vorschein gebracht. Ich hatte vergessen, die Verstärkung herunterzusetzen. Dadurch sind die Bilder leider überbelichtet und die Helligkeit ist in weiten Bereichen am Anschlag. Aber die ISS ist doch zum Teil ansatzweise zu sehen.
Das gestackte Bild:
Das ist ein halbwegs gelungenes Projekt, das schon lange auf meiner Agenda stand. Viel Aufwand für 2.5 Sekunden, aber es hat sich in meinen Augen gelohnt.
Gruß und CS
Christian